Sie waren nahe dran, letztlich hat es nicht sollen sein.
Mit 24:27 (15:14) mussten sich die Handball-Damen der Ibbenbürener Spielvereinigung am Sonntagnachmittag vor 186 Zuschauern in der Sporthalle Ost in ihrem ersten Drittliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte gegen BV Garrel geschlagen geben.
Die Niederlage tut weh, denn sie war nicht nötig. Von der 42. bis zur 56. Minute mussten die ISVerinnen einen 2:9-Lauf gegen sich hinnehmen. Erst beim 21:26 und einer offenen Manndeckung fanden sie wieder ins Spiel. Doch da war es zu spät.
„Wir haben zur Pause geführt, dann im zweiten Durchgang auch lange vorne gelegen“, blickte Trainer Sacha Zaletel zurück. „Wir haben es nicht geschafft, den Sack zuzumachen, obwohl wir Chancen hatten. Die verdaddeln wir, und der Gegner trifft im Gegenzug.“ Damit hat der Coach unweigerlich Recht. Die hohe Zahl leichtfertig vergebener Chancen war letztlich ausschlaggebend für die Niederlage. „Es war wie letzte Woche. Der Gegner hat unsere Fehler gnadenlos ausgenutzt“, ärgerte sich der Coach
Knackpunkt waren zudem die vielen Zeitstrafen gegen die ISV. Neun Hinausstellungen gegenüber nur zwei für Garrel sprechen eine deutliche Sprache. „Damit waren wir fast eine Viertelstunde in Unterzahl. Das kannst du nicht kompensieren“, so Zaletel. Vor der Pause haben die Ibbenbürener Damen das ganz gut weggesteckt. Da gelangen ihnen drei Treffer in Unterzahl. Nach dem Seitenwechsel agierten sie oftmals zu überhastet.
Das meinte auch Rechtsaußen Jenna Teigelmeister: „Wir haben uns insgesamt ganz gut präsentiert. An einigen Stellen hätte uns vielleicht ein wenig mehr Ruhe gutgetan. Ich fand unseren Auftritt sehr engagiert. Wir haben alles gegeben. Leider hat es nicht gereicht.“
Die ISV-Damen legten los wie die Feuerwehr. Sie schienen Garrel gar überrennen zu wollen. „Das war unser Plan“, erläuterte Sascha Zaletel. „Wir wollten Garrel mit hohem Tempo begegnen. Das hat zunächst ja auch hingehauen.“ Immer wieder erkämpften sich die Gastgeberinnen eine Führung, immer wieder kam der Gast aber wieder heran. Beim Seitenwechsel hieß es 15:14 für die ISV.
Nervenspiel nach der Pause
Nach der Pause entwickelte sich ein Nervenspiel. Zaletel stellte die Abwehr von 6:0 auf 5:1 mit Theresa Beermann als „Vorgezogene“ um. Das fruchtete zunächst. Dann schlichen sich jedoch immer mehr Fehler aufseiten der Gastgeberinnen ein. Die im Angriff geschossenen Fahrkarten konnte die Deckung nicht mehr auffangen. Innerhalb von sechs Minuten zog Garrel von 20:20 auf 26:21 davon. Das war die Entscheidung. „In den entscheidenden Phasen haben wir uns Patzer erlaubt. So haben wir den Gegner eingeladen. Das müssen wir unbedingt abstellen“, weiß Sascha Zaletel, wo der Hebel anzusetzen ist.
Ibbenbürener SV: Schwering, Köster, Windoffer - Hülsmann(1), I. Zaletel, Beermann (1), Willemsen, Schwietering, Siemering (1), Neubauer, Teigelmeister (3), Schoppe (3), Reisbich (5), Weßling (6), Snyders (4).
Zeitstrafen (9): Schoppe (3), Snyders, Reisbich, Neubauer, Willemsen, I. Zaletel
Siebenmeter (3) : Beermann und Siemering verwerfen, Teigelmeister verwandelt.
Quelle: IVZ-Aktuell vom 25.10.2020 18:22 Uhr