Damit hatte im Vorfeld niemand gerechnet. Erstmals überhaupt starteten die Fußball-Frauen der Ibbenbürener Spielvereinigung als Elfer-Mannschaft in die Kreisliga-Saison 2021/22 und sicherten sich prompt die Meisterschaft. Auch in der Bezirksliga
trauen sie sich einiges zu.
Top Fünf? Ja, das sollte möglich sein. Top Drei? Es wäre ein Traum. Das waren die Vorstellungen der Fußballfrauen der Ibbenbürener Spielvereinigung zu Saisonbeginn in der Kreisliga. Und dann? Ausgerechnet mit einem 4:0-Sieg beim Stadtrivalen Arminia Ibbenbüren 3 machten sie am letzten Spieltag die Meisterschaft perfekt. „Eine echte Überraschung. Damit hatte im Vorfeld niemand von uns gerechnet“, freute sich Trainer Sascha Krekeler. Während des Staffeltags der Frauen-Kreisliga wurden sie jetzt für den Titelgewinn vom Kreis ausgezeichnet.
Gemeinsam mit Marc Zahmel und Co-Trainer Philipp Brink coacht er die Mannschaft. Erstmals überhaupt waren die ISV-Frauen in die Saison 2021/22 als 11er-Mannschaft gestartet. Dass sie nun Meisterschaft und Bezirksliga-Aufstieg feiern konnten, ist zum großen Teil Sascha Krekeler zu verdanken. Durch die Fußball-Begeisterung seiner Tochter kam er überhaupt erst zur ISV und gründete vor elf Jahren eine E-Mädchen-Mannschaft im Sportzentrum Ost. Seitdem stieg er mit jeder Altersklasse
auf, ist seit 2017 für die Frauenmannschaft verantwortlich.
Mangels Quantität bildete die ISV zunächst eine Spielgemeinschaft mit SC VelpeSüd und dann mit der DJK Arminia, aber eben immer als Neuner-Mannschaft. Nach den beiden abgebrochenen Spieljahren 2019/20 und 2020/2021 ging die mittlerweile von einem Trainer-Trio gecoachte Mannschaft 2021/22 erstmals als Elfer-Team ins Rennen und sicherte sich prompt die Meisterschaft.
Der Weg bis dahin war durchaus steinig. Mit Grausen erinnert sich Sascha Krekeler an eine 0:16-Klatsche zu Beginn der Vorbereitungszeit vor vier Jahren gegen SF Gellendorf, einer Mannschaft, die man eigentlich als gleichwertig eingestuft hatte. "Aber die Mädchen sind bei der Stange geblieben“, freut sich der Coach. „Die Mannschaft musste sich ja auch erst finden. Zu Beginn dieser Saison waren alle so engagiert und auch bereit zu intensiveren Trainingseinheiten, weil sie einfach dazulernen wollten.“
Philipp Brink ergänzt: „Deshalb hat es unheimlich Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten.“
Nach einer erstklassigen Vorbereitung und einem sehr guten Auftritt beim 0:3 in der ersten Pokalrunde gegen Westfalenligist Arminia Ibbenbüren legte die ISV einen makellosen Start mit sechs Siegen in Serie hin. Bis zum Ende der Hinrunde folgten nur eine Niederlage und zwei Remis bei insgesamt neun Siegen.
Nicht anders war es in der Rückrunde, in der überhaupt nur noch eine Niederlage zu beklagen war. Nach Triumphen gegen den ärgsten Rivalen TuS Recke 2 (3:2) und am vorletzten Spieltag gegen Stella Bevergern (5:1), gegen beide Teams hatte es in der Hinrunde Punktverluste gegeben, fehlte am letzten Spieltag bei Arminia nur noch ein Punkt. „Die Mädchen waren ganz schön nervös“, erinnert sich Philipp Brink. Und es dauerte fast eine halbe Stunde bis zur Führung. Dann nahm die Partie ihren Lauf, die ISV siegte 4:0 und startete damit eine ausgiebige Meisterfeier. Die Trainer Sascha Krekeler, Marc Zahmel und Philipp Brink zollten der ganzen Mannschaft ein dickes Lob, aus der Lia Feldmann mit 45 Saisontoren herausstach.
Am 18. Juli beginnt die Vorbereitung auf die erste Bezirksliga-Saison einer ISV-Frauenmannschaft überhaupt. „Die Euphorie ist unheimlich groß. Da hoffen wir einfach, dass wir zu Beginn möglichst viele Punkte holen“, wünscht sich Philipp Brink. Und Sascha Krekeler ist überzeugt, „dass in der jungen Mannschaft enorm viel Potenzial steckt und der Klassenerhalt auf jeden Fall machbar ist.“
Quelle: IVZ aktuell vom 07.07.2022, 05:45 Uhr - Alfred Stegemann